Ökologische Wärmedämmung bei kantonalen Bauten

© Fraunhofer ICT

Seegras-Kugeln mit hervorragender Wärmedämmung. © Fraunhofer ICT

Zur Dämmung von Gebäuden werden meist Glas- oder Steinwollen (Mineralwollen) eingesetzt. Diese sind in mehrfacher Hinsicht Problematisch: Die Herstellung von Mineralwollen ist energieaufwändig, der Faserstaub der Mineralwolle wird teilweise als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft, der Kontakt kann zu Hautreizungen führen und der Gesteinsabbau führt in den Abbaugebieten zu massiven Eingriffen in Natur und Landschaft. Mit meiner Schriftlichen Anfrage möchte ich vom Regierungsrat wissen, welche Dämm-Materialien der Kanton bei Restaurierungen und Neubauten verwendet.

Der Kanton Basel-Stadt unterhält für seine staatlichen Aufgaben ein grosses Gebäudeportfolio im Verwaltungsvermögen, das er aktiv durch Renovation bestehender Bauten oder durch den Bau neuer Gebäude bewirtschaftet. Die Tätigkeiten richten sich gemäss Aussagen der Regierung am Aspekt der Nachhaltigkeit aus und lösen daher erhebliche Investitions- und Werterhaltungskosten im Kanton aus. Nur schon im Zusammenhang mit der Schulharmonisierung HarmoS sind dies Gesamtinvestitionen in der Höhe von rund 790 Mio. Franken und für die Werterhaltung von Hochbauten im Verwaltungsvermögen wendete der Kanton im letzten Jahr 185.8 Mio. Franken auf (http://www.volksschulen.bs.ch/news/2016-04-26-mm-65887.html).

Zur Dämmung von neuen Gebäuden und Renovationsbauten werden im Hausbau oftmals Glas- oder Steinwollen (Mineralwollen) eingesetzt, die problematisch sind: Die Herstellung von Mineralwollen ist energieaufwändig, der Faserstaub der Mineralwolle wird teilweise als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft (Wikipedia), der Kontakt kann zu Hautreizungen führen und der Gesteinsabbau führt in den Abbaugebieten zu massiven Eingriffen in Natur und Landschaft. Heute stehen viele natürliche Alternativen zu Mineralwollen als Dämmmaterialen zur Auswahl, die ökologische Vorteile in Gewinnung und Anwendung haben und als technische Baustoffe ausgezeichnete Wärmedämmeigenschaften besitzen. Beispiele hierfür sind Seegras, Rohrkolben oder Schafwolle.

In diesem Zusammenhang bittet der Unterzeichnende den Basler Regierungsrat um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Welche Materialien werden bei Renovationen oder Neubauten der öffentlichen Hand für die Dämmung verwendet?
  2. Betrachtet die Regierung die verwendeten Materialien als ökologisch unbedenklich?
  3. Wurde geprüft, ob die verwendeten Dämmmaterialien ökologisch vorbildliche Eigenschaften aufweisen (z.B. Ökobilanzen).
  4. Wurden alternative Dämmmaterialien wie z.B. Seegras, Rohrkolben, Schafwolle bereits in Betracht gezogen oder schon mal angewendet / getestet?
  5. Sieht sich die Regierung in Fragen der Bauökologie in einer Vorreiterrolle? Ist die Regierung gewillt auch neue Produkte und Verfahren einzusetzen?

02. September 2016 von Harald Friedl
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