Basel 2035: grösser, grüner & gerechter

Blick aufs Klybeck-Areal von BASF und Novartis. Foto: Harald Friedl

 

Die Grünen beschäftigten sich schon mehrfach mit der Stadtentwicklung. Zuletzt beleuchteten wir mit der 2014 publizierten Konzeptstudie „Den Rhein hätten wir schon – machen wir den Prozess“[1], am Beispiel der Hafenentwicklung den notwendigen Prozess der zur Entstehung vorbildlicher Stadtquartiere. Nun haben sich die Grünen in diesem Jahr mit der Basler Wohnbaupolitik beschäftigt und eine Potenzialstudie erstellt mit dem Titel „Basel 2035: grösser, grüner & gerechter“. Der Anstoss für das vorliegende Positionspapier wurde an einer Vorstandssitzung im Mai dieses Jahres erstmals diskutiert. Der von einer Arbeitsgruppe ausgearbeitete Entwurf wurde an unserer letzten Mitgliederversammlung im Oktober diskutiert und beschlossen.

Basel wächst, sowohl bei der ständigen Wohnbevölkerung, als auch bei den Arbeitsplätzen. Das Wachstum hält für die Stadt Herausforderungen bereit und es gibt negative Begleiterscheinungen in Form von mehr Verkehr, einer tiefen Leerstandsquote und hohen Mietpreisen. Trotzdem begrüssen wir Grünen jedoch generell den Trend der wachsenden Stadt und sehen darin Chancen, die es zu nutzen gilt. Denn wohnen und arbeiten in der Stadt ist ökologischer und bremst den Landverbrauch in der Agglomeration. Wir sind davon überzeugt, dass mit unseren Vorschlägen die Stadt als Lebensort attraktiver werden kann und den neuen Entwicklungen der Gesellschaft entgegenkommen und schnell an die Hand genommen werden müssen.

Mit der Revision des Wohnraumfördergesetzes (WRFG) hat der Kanton 2013 ein Mittel zur Verfügung gestellt mit dem Ziel um die Bautätigkeit anzuregen und so der wachsenden Stadt mehr Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Dies gelang in den vergangenen Jahren leider zu wenig. Denn schon heute wächst die Zahl der Arbeitsplätze jährlich um rund 1‘000 und bis 2035 erwartet der Regierungsrat gemäss Richtplanentwurf einen weiteren Anstieg um 30‘000. Eine Verschlechterung der bereits heute prekären Pendlerbilanz könnte in diesem Fall nur verhindert werden, wenn jährlich 1‘800 neue Wohnungen gebaut würden, da auf eine Wohnung im Durchschnitt nur eine erwerbstätige Person entfällt. Wenn nur schon jährlich 1‘000 neue Wohnungen hinzukommen sollen, muss die gegenwärtige Wohnbautätigkeit mehr als verdoppelt werden.

Gleichzeitig plante und plant der Kanton neue Entwicklungsgebiete für den Wohnungsbau zu nutzen. Dieses Ansinnen wollen wir mit unserem Papier unterstreichen und unterstützen. Wir sind auch der Meinung, dass eine gesteigerte Wohnbautätigkeit das beste Mittel ist zur Bekämpfung steigender Wohnungsmieten und dem Verlust bezahlbarer Wohnungen am ehesten entgegenwirken kann. Daher erachten wir die bisher von der Regierung ausgewiesene Wohnbaumassnahmen als zu wenig ambitiös und fordern die Verdoppelung der Wohnbautätigkeit in unserem Kanton, so dass Basel bis 2035 wieder eine ständige Wohnbevölkerung von rund 235‘000 Leuten umfasst. Damit die Forderung eines gesteigerten Wohnungsbaus breit akzeptiert wird, müssen flankierend Massnahmen ergriffen werden, um ein die Wohn- und Aufenthaltsqualität in unserer Stadt zu fördern. Dabei ist es für uns unabdingbar, dass ökologische, soziale und städtebauliche Aspekte berücksichtigt werden müssen. So fordern wir auch die Pflanzung eines Baumes pro neue Wohnung, also rund 1000 neue Bäume pro Jahr.

Das vollständige Positionspapier gibt es hier: Basel 2035: grösser, grüner & gerechter

[1] unter: http://www.gruene-bs.ch/dokumente/positionspapiere/2014-09%20Bericht%20Hafenentwicklung.pdf

20. November 2017 von Harald Friedl
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1 Kommentar

  1. Die Anzahl Wohnungen in Basel ist seit Jahren gestiegen ohne dass soziale, ökologische oder städtebauliche Aspekte in genügendem Masse berücksichtigt wurden. Ich finde, es sollten unbedingt mehr flankierende Massnahmen ergriffen werden, um die Lebensqualität in unserer Stadt nachhaltig zu fördern.

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